Bundesplatz 14
10715 Berlin
U + S-Bhf Bundesplatz (U9 - S 41,42,46)
Bus 248, N9
Tel.: 030 / 85 40 60 85
Saal ist barrierefrei
Europa Cinema
Eintrittspreise:
-Erwachsene 9,-- €
-Kinder (bis 12 J.) 5,-- €
-ermäßigt 8,-- €
-Kinotag: Mittwoch 7,-- €
Keine Karten- nur Barzahlung
Wir zeigen heute,
Donnerstag, den 01.06.2023:


15:30 Bundesplatz-Kino:
Das Lehrerzimmer

18:00 Bundesplatz-Kino:
All the Beauty and the Bloodshed

20:30 Bundesplatz-Kino:
Die Nachbarn von oben

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Impressum

Eva-Lichtspiele
Optische Literatur - 60 Jahre Literarisches Colloquium Berlin (LCB)

Karola Bloch (1981)

Kuratiert von Frederik Lang
 
Doppelprogramm:
Karola Bloch – Dann nimmt die Frau die Geschicke in die Hand
BRD 1982, R: Helga Reidemeister, K: Axel Brandt, 45‘

Karola und Ernst Bloch: Die Tübinger Zeit
BRD 1983, R: Helga Reidemeister, K: Lars Barthel 44‘

Sonntag 25.6. um 15.30 Uhr


In der öffentlichen Wahrnehmung war sie lange Zeit nur die Gattin des Philosophen Ernst Bloch. Dass Karola Bloch mehr war, zeigen diese Filme: Die unter Hans Poelzig und Bruno Taut ausgebildete Architektin war in den Exiljahren in den USA die Ernährerin der Familie, in der DDR baute sie Kindergärten, in den Tübinger-Jahren engagierte sie sich politisch. Lange hatte Helga Reidemeister die Idee umgetrieben, einen Dokumentarfilm fürs Kino über das Ehepaar Bloch, vor allem aber mit Karola Bloch zu drehen. Der neomarxistische Philosoph war ein Idol der Studentenbewegung, sein Hauptwerk Das Prinzip Hoffnung (1954) eine wichtige Referenz nicht nur für Reidemeister. Doch die westdeutschen Fernsehanstalten machten es dem LCB und Reidemeister nicht einfach, am Ende kamen nur zwei kürzere Fernsehfeatures dabei heraus, die sich in ihrem Materialreichtum aber wunderbar ergänzen. Über die rein biografischen und politischen Aspekten hinaus sind dabei sehr persönliche Filme über das Leben entstanden, „über Trauer und Verlust: Der vertraute Lebenspartner, Geliebte, Widerpart Ernst Bloch fehlt, die ‚geistige Freude‘, die Karola Bloch im Zusammensein mit ihrem Mann empfand; es sind die Gespräche mit ihm, die sie ebenso vermisst wie die freundliche Begrüßung an jedem Morgen. Ihr ‚Prinzip Hoffnung‘ setzt ein Satz, der nicht von ungefähr am Filmanfang steht: Was den Menschen antreibe, das ist „eine Sucht oder eine Sehnsucht nach etwas, was es noch nicht gibt, was es vielleicht aber geben kann’.“ (Britta Hartmann in der Begleitpublikation zur Filmreihe) (fl)

Optische Literatur
Die Filmabteilung des Literarischen Colloquiums Berlin


Im Juni 2023 jährt sich die Gründung des Literarischen Colloquiums Berlin (LCB) und damit auch das Projekt einer Filmabteilung im LCB zum 60. Mal. Literaturverfilmungen und die filmische Auseinandersetzung mit Textvorlagen standen dabei nicht im Vordergrund, vielmehr sollten die Möglichkeiten des Films mit Blick auf Narration, Bildgestaltung und Sprache ausgelotet werden. Wie könnte eine „optische Literatur“ gelingen? Walter Höllerer, Professor für Literaturwissenschaft an der Technischen Universität und Initiator des LCB, propagierte einen erweiterten Literaturbegriff, der die Verbindungen zwischen Literatur und Film miteinschloss. Aus Höllerers Sicht glichen sich „Zeitbewusstsein, Weltdarstellung und Weltperspektive“ der modernen Literatur und des modernen Films.
Bis Mitte der 1990er Jahre entstanden am LCB ganz unterschiedliche Filme mit und ohne Literaturbezug; teils fürs Kino, teils fürs Fernsehen. Gezielt gefördert wurden ab Mitte der 1970er Jahre auch Arbeiten von Filmemacherinnen, ein Verdienst der Produktionsleiterin Ursula Ludwig.
Anlässlich des Jubiläums wurden zahlreiche Filme des LCB, die in der Deutschen Kinemathek archiviert sind, dort digital restauriert. Die neuen Kopien sind nun erstmals zu sehen in der von Frederik Lang kuratierten Filmreihe OPTISCHE LITERATUR. DIE FILMABTEILUNG DES LITERARISCHEN COLLOQUIUMS BERLIN, die Teil des in Kooperation mit dem Exzellenzcluster 2020 „Temporal Communities. Doing Literature in a Global Perspective“ entstandenen Jubiläumsfestivals Assemblage Berlin. 60 Jahre Literatur intermedial ist. Weitere Veranstaltungen finden im Zeughauskino und im LCB statt. In der Reihe Filmblatt-Schriften von CineGraphBabelsberg e. V. erscheint dazu die Begleitpublikation "Optische Literatur. Die Filmabteilung des Literarischen Colloquiums Berlin".

www.lcb.de
www.filmblatt.de
www.zeughauskino.de