Bundesplatz 14
10715 Berlin
U + S-Bhf Bundesplatz (U9 - S 41,42,46)
Bus 248, N9
Tel.: 030 / 85 40 60 85
Saal ist barrierefrei
Europa Cinema
Eintrittspreise:
-Erwachsene 9,-- €
-Kinder (bis 12 J.) 5,-- €
-ermäßigt 8,-- €
-Kinotag: Mittwoch 7,-- €
Keine Karten- nur Barzahlung
Wir zeigen heute,
Samstag, den 20.04.2024:


15:30 Bundesplatz-Kino:
Andrea laesst sich scheiden

18:00 Bundesplatz-Kino:
Morgen ist auch noch ein Tag

20:30 Bundesplatz-Kino:
Ein Gluecksfall

Durch Anklicken der Filmtitel erhalten Sie detaillierte Beschreibungen zu den Filmen


Impressum

Eva-Lichtspiele
Italienische Filmreihe!

Tu nichts Böses - Non essere cattivo (OmU)

Freitags ist bei uns OmU-Tag!
 
Am Freitag um 18.00 Uhr.
Im Bundesplatz-Kino!

Italienische Originalfassung mit deutschen Untertiteln!


Originaltitel: Non essere cattivo
Italien 2015
Regie: Claudio Caligari
Buch: Claudio Caligari, Giordano Meacci, Francesca Serafina
Mit Luca Marinelli, Alessandro Borghi, Silvia D’Amico, Roberta Mattei, Allesandro Bernardini, Valentino Campitelli u.a.
100 Minuten

Die Vorstädte von Rom und Ostia, in den 90er Jahren. Die „Ragazzi di vita“, einst von Pasolini beschrieben, gehören nun zu einer Welt, in der Geld, schnelle Autos, Nachtlokale und Kokain scheinbar leicht zu haben sind. Es ist die Welt, in der sich Vittorio und Cesare, beide 20 Jahre alt, auf der Suche nach Erfolg und Bestätigung bewegen. Das neue „dolce vita“ fordert jedoch einen sehr hohen Preis. Und irgendwann trennen sich die Wege: Vittorio verliebt sich, versucht eine Rückkehr in die bürgerliche Gesellschaft, Cesare hingegen versinkt immer tiefer in einem Sumpf aus Drogen und Dealen. Doch Vittorio gibt seinen Freund nicht auf.
Regisseur Claudio Caligari gehört zu den wilden Außenseitern des italienischen Kinos. In mehr als 30 Jahren konnte er nur drei Spielfilme realisieren. Authentisch, energiegeladen und emotional, kreisen sie alle um junge Leute am Rand der Gesellschaft. Dabei entsteht eine neue, zeitgemäße Form des Neorealismus. NON ESSERE CATTIVO wurde zu Caligaris Vermächtnis; kurz nach Fertigstellung des Films starb er im Alter von 67 Jahren an Krebs.

An mystischen Orten des italienischen Kinos hat Claudio Caligari seinen Film angesiedelt, in den Vororten Roms, am Strand von Ostia, wo Federico Fellini das DOLCE VITA feierte, vor allem aber wo Pier Paolo Pasolini seinen ACCATTONE drehte und selber unter nie geklärten Umständen ermordet wurde. Vittorio und Cesare sind Wiedergänger dieser Figuren, leben in den Tag hinein, nehmen Drogen, denken nicht an das Morgen und scheitern unweigerlich am Versuch einer bürgerlichen Existenz.
Eine schonungslose Zustandsbeschreibung der italienischen Gesellschaft ist „Tu Nichts Böses“, die nie zu einer Verklärung des schnellen, aber auch kriminellen Lebens wird, sondern stets die Balance wahrt: Die Verführung von Geld und Drogen anzudeuten, aber auch den Preis, der unweigerlich dafür zu zahlen ist. Ein wuchtiger, mitreißender Film ist das, von einem viel zu wenig bekannten Regisseur, den es nun posthum zu entdecken gilt.

Michael Meyns, programmkino.de