El Olivo - Der OlivenbaumSpanisch-deutsche Produktion um Entwurzelung und Familienzusammenhalt
Am Sonntag in der Matinee um 11 Uhr. Im Bundesplatz-Kino Ein emotionales Märchen ist "El Olivo - Der Olivenbaum", der neue Film von Icíar Bollaín, die zuletzt mit "También la Lluvia - Und dann der Regen" in Deutschland im Kino war. Wie sich das für ein Märchen gehört, ist auch "El Olivo" moralisch und erzählt vom materiellen und vor allem emotionalen Ausverkauf, den Spanien durch die Wirtschaftskrise seit Jahren erleidet. Es überrascht nicht zu lesen, dass der englische Autor Paul Laverty das Drehbuch zum Film seiner Lebensgefährtin Icíar Bollaín geschrieben hat, ist Laverty doch vor allem für seine Drehbücher zu sozial engagierten Filmen von Ken Loach bekannt. Auch für den diesjährigen Cannes-Gewinner "I, Daniel Blake" schrieb Laherty das Drehbuch, doch während dort Ken Loach seine Geschichte von Engagement und Widerstand gegen ein zunehmend zynischeres Sozialsystem bitter und schonungslos enden lässt, geht Bollaín in "El Olivo" einen anderen Weg. Auch wenn die Darstellung der spanischen Region Castellon, ihrer Wirtschaftsprobleme und zunehmend industrialisierten landwirtschaftlicher Betriebe Anzeichen von Sozialrealismus trägt, ist die Geschichte vom ersten Moment an von märchenhaften Zügen geprägt. Wie eine weibliche Version von Don Quijote wirkt die ebenso burschikose wie rechtschaffene Alma, wenn sie mit einem riesigen Lastzug durch Europa fährt, eine symbolische Freiheitsstatue im Gepäck, um das Unmögliche möglich zu machen. - programmkino.de Webseite: www.el-olivo-film.de Spanien/ Deutschland 2016 Regie: Icíar Bollaín Buch: Paul Laverty Darsteller: Anna Castillo, Javier Gutierrez, Pep Ambròs, Maunel Cucala, Miguel Angel Aladren, Carme Pla 98 Minuten |